Investitionsboom in der Photovoltaik
Investitionsboom in der Photovoltaik
Redner/in: Parlamentarische Staatssekretärin Margareta Wolf
Anlass: Inbetriebnahme der PV-Freiflächenanlage von BP Solar "Geiseltalsee"
Ort/Datum: Braunsbedra, b. Merseburg, 13.09.2004
Sehr geehrter Herr Franke und Herr Westwell ( beide BP),
sehr geehrter Herr Rehberger (Minister für Wirtschaft und Arbeit Sachsen Anhalt),
meine Damen und Herren,
in diesen Tagen setzt Deutschland in der Photovoltaik Weltmaßstäbe. Letzte Woche hat Herr Bundesumweltminister Trittin bei Leipzig die mit 5 Megawatt-Leistung weltgrößte Photovoltaik-Freiflächenanlage mit Shell Solar eingeweiht.
Heute ist es eine 4 Megawatt-Anlage von BP Solar in der Nähe von Merseburg.
Eine neue Dimension in der Solarenergieerzeugung hat begonnen!
Mit der heutigen Einweihung der 4 Megawatt Anlagen auf einer Industriebrache werden nicht nur klima- und energiepolitische Akzente gesetzt, sondern auch wirtschaftspolitische. Die Revitalisierung der Industriebrache auf dem Gelände der ehemaligen Mineralölwerke Addinol zu einem Industrie- und Landschaftspark "Geiseltalsee" bedeutet für die Region einen Neuanfang zur wirtschaftlichen Stärkung.
Hier wird Standorten, für die wegen ihrer Vorbelastungen keine andere wirtschaftliche Nachnutzung möglich gewesen wäre, eine Zukunftsperspektive gegeben.
Die 25.000 Solarmodule produzieren jährlich eine Strommenge von 3,4 Mio. kWh, was für rd. 1.000 Haushalte reicht. Das spart zusätzlich 2.055 Tonnen CO2.
BP Solar sieht in der Photovoltaik ein großes Zukunftsfeld und prognostiziert allein für den deutschen Markt jährliche Wachstumsraten von 30%. Deshalb ist der deutsche Markt für BP Solar interessant. Beispielhaftes Projekt von BP Solar in Deutschland ist auch die 500 kWp Photovoltaik-Dachanlage am Münchener Flughafen.
BP Solar verfügt bereits seit 30 Jahren über Erfahrungen in der Photovoltaik, treibt die Entwicklung voran und ist nach zwei japanischen Herstellern die Nummer 3 weltweit. BP Solar hat in den vergangenen 5 Jahren mehr als 500 Mio. € in die Solarenergie investiert und sieht hierin einen großen Zukunftsmarkt.
BP Solar geht zusammen mit anderen führenden PV-Unternehmen davon aus, - und ist dabei auch konform mit den Aussagen des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen - dass die Solarenergie bis Mitte des Jahrhunderts ein Drittel des weltweiten Energiebedarfs decken wird.
Die Bundesregierung hat sich für den Ausbau der erneuerbaren Energien ehrgeizige Ziele gesetzt. Wir wollen den Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch von 6,25% im Jahr 2000 auf mindestens 12,5% im Jahr 2010 verdoppeln und bis 2020 auf mindestens 20% erhöhen.
2050 sollen erneuerbare Energien die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs stellen. Bereits jetzt, Mitte 2004, haben die erneuerbaren Energien einen Anteil von 10% an der Stromproduktion.
Wir wollen diesen raschen Ausbau mit gut abgestimmten Förderinstrumentarium bis zur Erreichung der Wettbewerbsfähigkeit der erneuerbaren Energien fortsetzen. Wichtigstes Instrument zur Förderung erneuerbarer Energien ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Es gibt Investitionssicherheit für die nächsten 20 Jahre.
Und wir ergänzen dies durch eine intensive Forschungsförderung von rd. 25 Millionen Euro jährlich für Fotovoltaik-Forschung.
Mit der seit Januar diesen Jahres erhöhten Einspeisevergütung für PV-Solarstrom ist die Branchenentwicklung ausgesprochen positiv. Die PV-Industrie rechnet bis Ende 2004 mit einer installierten Leistung von 300 Megawatt, in 2003 waren es noch 125 MW. Das bedeutet eine Erhöhung um das 2,4 fache!.
In welch anderen Bereichen haben wir solche Wachstumsraten?!
Deutschland ist heute weltweit die Nummer zwei bei der Photovoltaik. Vor 2 Jahren haben wir die USA in der installierten PV-Leistung überholt und nun nehmen wir den Weltmarktführer Japan ins Visier.
Um der rasant steigenden Nachfrage gerecht zu werden, investiert die deutsche PV-Industrie allein in 2004 über 200 Millionen Euro in die Modernisierung und den Ausbau von Solarfabriken. Dies wird bis Ende 2004 zu 5.000 neuen Arbeitsplätzen in der Photovoltaikbranche führen.
Die Umsatzerwartung liegt bei über 1 Mrd. € (im vergangenen Jahr betrug es 650 Mio. €). In rund 20 Jahren dürfte der globale Jahresumsatz über 100 Mrd. € betragen. das ist vergleichbar zur heutigen Halbleiterfertigung.
In der Photovoltaik werden wir in den nächsten Jahren analog zu anderen wichtigen Technologiebereichen, wie z. B. in der Elektronikeinen globalen Wettlauf am Markt, einhergehend mit immer kürzeren Produktionszykluszeiten erfahren. Es ist deshalb wichtig, dass Deutschland als Technologieführer langfristig Erfolg auch beim Aufbau des lokalen Marktes hat.
Die Realisierung solcher großen Megawatt-Projekte, wie hier am Geiseltalsee, ist erforderlich, um die Massenproduktion von Solarzellen zu erhöhen, die Kosten zu senken und somit die notwendige Wettbewerbsfähigkeit der erneuerbaren Energien schneller zu erreichen.Wir brauchen beim künftigen Ausbau der Photovoltaik sowohl eine Weiterentwicklung bei Kleinanlagen auf Dächern als auch eine - im Einklang mit den Anforderungen des Umwelt- und Naturschutzes stehender - Nutzung von geeigneten Freiflächen für Großanlagen.Wenn wir davon ausgehen, dass sich das Wachstum der künftig installierten Leistung des PV-Solarstroms auf durchschnittlich jährlich 25% einpendelt, kann die Photovoltaik in rd. 15 Jahren die Wettbewerbsfähigkeit erreichen.
Deutschland hat die Chance, die weltweite Spitzenposition in der PV-Technologieentwicklung und beim Export einzunehmen.
Das hilft nicht nur dem Klimaschutz, sondern auch dem Wirtschaftsstandort Deutschlands und seiner Innovationskraft.
Redner/in: Parlamentarische Staatssekretärin Margareta Wolf
Anlass: Inbetriebnahme der PV-Freiflächenanlage von BP Solar "Geiseltalsee"
Ort/Datum: Braunsbedra, b. Merseburg, 13.09.2004
Sehr geehrter Herr Franke und Herr Westwell ( beide BP),
sehr geehrter Herr Rehberger (Minister für Wirtschaft und Arbeit Sachsen Anhalt),
meine Damen und Herren,
in diesen Tagen setzt Deutschland in der Photovoltaik Weltmaßstäbe. Letzte Woche hat Herr Bundesumweltminister Trittin bei Leipzig die mit 5 Megawatt-Leistung weltgrößte Photovoltaik-Freiflächenanlage mit Shell Solar eingeweiht.
Heute ist es eine 4 Megawatt-Anlage von BP Solar in der Nähe von Merseburg.
Eine neue Dimension in der Solarenergieerzeugung hat begonnen!
Mit der heutigen Einweihung der 4 Megawatt Anlagen auf einer Industriebrache werden nicht nur klima- und energiepolitische Akzente gesetzt, sondern auch wirtschaftspolitische. Die Revitalisierung der Industriebrache auf dem Gelände der ehemaligen Mineralölwerke Addinol zu einem Industrie- und Landschaftspark "Geiseltalsee" bedeutet für die Region einen Neuanfang zur wirtschaftlichen Stärkung.
Hier wird Standorten, für die wegen ihrer Vorbelastungen keine andere wirtschaftliche Nachnutzung möglich gewesen wäre, eine Zukunftsperspektive gegeben.
Die 25.000 Solarmodule produzieren jährlich eine Strommenge von 3,4 Mio. kWh, was für rd. 1.000 Haushalte reicht. Das spart zusätzlich 2.055 Tonnen CO2.
BP Solar sieht in der Photovoltaik ein großes Zukunftsfeld und prognostiziert allein für den deutschen Markt jährliche Wachstumsraten von 30%. Deshalb ist der deutsche Markt für BP Solar interessant. Beispielhaftes Projekt von BP Solar in Deutschland ist auch die 500 kWp Photovoltaik-Dachanlage am Münchener Flughafen.
BP Solar verfügt bereits seit 30 Jahren über Erfahrungen in der Photovoltaik, treibt die Entwicklung voran und ist nach zwei japanischen Herstellern die Nummer 3 weltweit. BP Solar hat in den vergangenen 5 Jahren mehr als 500 Mio. € in die Solarenergie investiert und sieht hierin einen großen Zukunftsmarkt.
BP Solar geht zusammen mit anderen führenden PV-Unternehmen davon aus, - und ist dabei auch konform mit den Aussagen des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen - dass die Solarenergie bis Mitte des Jahrhunderts ein Drittel des weltweiten Energiebedarfs decken wird.
Die Bundesregierung hat sich für den Ausbau der erneuerbaren Energien ehrgeizige Ziele gesetzt. Wir wollen den Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch von 6,25% im Jahr 2000 auf mindestens 12,5% im Jahr 2010 verdoppeln und bis 2020 auf mindestens 20% erhöhen.
2050 sollen erneuerbare Energien die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs stellen. Bereits jetzt, Mitte 2004, haben die erneuerbaren Energien einen Anteil von 10% an der Stromproduktion.
Wir wollen diesen raschen Ausbau mit gut abgestimmten Förderinstrumentarium bis zur Erreichung der Wettbewerbsfähigkeit der erneuerbaren Energien fortsetzen. Wichtigstes Instrument zur Förderung erneuerbarer Energien ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Es gibt Investitionssicherheit für die nächsten 20 Jahre.
Und wir ergänzen dies durch eine intensive Forschungsförderung von rd. 25 Millionen Euro jährlich für Fotovoltaik-Forschung.
Mit der seit Januar diesen Jahres erhöhten Einspeisevergütung für PV-Solarstrom ist die Branchenentwicklung ausgesprochen positiv. Die PV-Industrie rechnet bis Ende 2004 mit einer installierten Leistung von 300 Megawatt, in 2003 waren es noch 125 MW. Das bedeutet eine Erhöhung um das 2,4 fache!.
In welch anderen Bereichen haben wir solche Wachstumsraten?!
Deutschland ist heute weltweit die Nummer zwei bei der Photovoltaik. Vor 2 Jahren haben wir die USA in der installierten PV-Leistung überholt und nun nehmen wir den Weltmarktführer Japan ins Visier.
Um der rasant steigenden Nachfrage gerecht zu werden, investiert die deutsche PV-Industrie allein in 2004 über 200 Millionen Euro in die Modernisierung und den Ausbau von Solarfabriken. Dies wird bis Ende 2004 zu 5.000 neuen Arbeitsplätzen in der Photovoltaikbranche führen.
Die Umsatzerwartung liegt bei über 1 Mrd. € (im vergangenen Jahr betrug es 650 Mio. €). In rund 20 Jahren dürfte der globale Jahresumsatz über 100 Mrd. € betragen. das ist vergleichbar zur heutigen Halbleiterfertigung.
In der Photovoltaik werden wir in den nächsten Jahren analog zu anderen wichtigen Technologiebereichen, wie z. B. in der Elektronikeinen globalen Wettlauf am Markt, einhergehend mit immer kürzeren Produktionszykluszeiten erfahren. Es ist deshalb wichtig, dass Deutschland als Technologieführer langfristig Erfolg auch beim Aufbau des lokalen Marktes hat.
Die Realisierung solcher großen Megawatt-Projekte, wie hier am Geiseltalsee, ist erforderlich, um die Massenproduktion von Solarzellen zu erhöhen, die Kosten zu senken und somit die notwendige Wettbewerbsfähigkeit der erneuerbaren Energien schneller zu erreichen.Wir brauchen beim künftigen Ausbau der Photovoltaik sowohl eine Weiterentwicklung bei Kleinanlagen auf Dächern als auch eine - im Einklang mit den Anforderungen des Umwelt- und Naturschutzes stehender - Nutzung von geeigneten Freiflächen für Großanlagen.Wenn wir davon ausgehen, dass sich das Wachstum der künftig installierten Leistung des PV-Solarstroms auf durchschnittlich jährlich 25% einpendelt, kann die Photovoltaik in rd. 15 Jahren die Wettbewerbsfähigkeit erreichen.
Deutschland hat die Chance, die weltweite Spitzenposition in der PV-Technologieentwicklung und beim Export einzunehmen.
Das hilft nicht nur dem Klimaschutz, sondern auch dem Wirtschaftsstandort Deutschlands und seiner Innovationskraft.
Gobsch - 17. Jan, 21:21